
Feldsperling
Der Feldsperling (Passer montanus) ist ein kleiner, aber auffälliger Vogel, der in Europa und Asien verbreitet ist. Obwohl er etwas weniger bekannt ist als sein Verwandter, der Haussperling, ist der Feldsperling in ländlichen Gebieten und in Gärten weit verbreitet. In diesem Artikel erfährst du alles über das Aussehen, den Lebensraum, die Ernährung und das Verhalten dieses charmanten Vogels.
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Aussehen und Identifikation
Der Feldsperling ist ein kleiner, kompaktes Vögelchen mit einer Körperlänge von etwa 13–14 cm und einer Flügelspannweite von 20–22 cm. Er lässt sich anhand folgender Merkmale gut identifizieren:
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Kopf: Der Kopf des Feldsperlings ist graubraun mit einer markanten, schwarzen Augenbinde und einer weißen Wange, die ein auffälliges Gesichtsmuster bildet. Der Nacken ist rötlich-braun.
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Körper: Der Körper ist insgesamt eher unscheinbar, mit einem hellbraunen Rücken und einem etwas grauen Bauch. Die Brust ist etwas heller und oft mit einem feinen, grauen Muster versehen.
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Schnabel: Der Schnabel des Feldsperlings ist spitz und relativ klein, im Winter eher braun und im Sommer heller.
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Beine: Die Beine sind rosa bis rötlich-braun, was typisch für die Art ist.
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Männchen und Weibchen: Männchen und Weibchen ähneln sich sehr und sind schwer voneinander zu unterscheiden. Bei den Männchen kann jedoch das Gefieder etwas intensiver gefärbt sein, besonders in der Brutzeit.
Lebensraum und Verbreitung
Der Feldsperling ist in weiten Teilen Europas und Asiens verbreitet und bevorzugt offene Landschaften sowie Gebirgstäler. Der Vogel ist besonders häufig in ländlichen Gebieten und in der Nähe von Siedlungen anzutreffen:
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Ländliche Gebiete: Der Feldsperling lebt häufig in offenen Feldern, Heckenlandschaften und an Rändern von Wäldern, besonders dort, wo ausreichend Sträucher und Bäume vorhanden sind, die als Nistplätze dienen.
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Gärten und Parkanlagen: Der Feldsperling ist auch in Gärten, Parks und an Waldrändern zu finden, wo er in der Nähe von landwirtschaftlich genutzten Flächen oder Siedlungen lebt.
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Stadtgebiete: Obwohl der Feldsperling eher ländliche Gebiete bevorzugt, kann man ihn auch in städtischen Gärten und Parks beobachten, wenn genügend Versteckmöglichkeiten und Futterquellen vorhanden sind.
Ernährung
Der Feldsperling ernährt sich vor allem von pflanzlicher Nahrung, ist jedoch auch ein Allesfresser und frisst gelegentlich Insekten und kleine Wirbeltiere. Die Ernährung variiert je nach Jahreszeit:
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Frühling & Sommer: Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Samen, die er von Gräsern, Kräutern und Sträuchern aufnimmt. Insekten, wie Fliegen, Käfer und Raupen, spielen in dieser Zeit ebenfalls eine Rolle, besonders bei der Aufzucht der Jungen.
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Herbst & Winter: Im Herbst und Winter ernährt sich der Feldsperling vor allem von Samen von Gräsern und Bäumen. Beeren und Früchte sind ebenfalls eine wichtige Nahrungsquelle, wenn sie verfügbar sind.
Feldsperlinge suchen ihre Nahrung oft in Gruppen und sind dafür bekannt, dass sie in großen Schwärmen auf Nahrungssuche gehen, besonders im Winter.
Gesang und Rufe
Der Gesang des Feldsperlings ist einfach und unauffällig, aber dennoch melodisch. Er besteht aus kurzen, trällernden Tönen und besteht häufig aus wiederholten Phrasen. Der Gesang wird vor allem in der Brutzeit zur Verteidigung des Reviers und zur Anlockung von Weibchen eingesetzt.
Die Rufe des Feldsperlings sind kurz und scharf, häufig ein „tschirp“ oder „chik-chik“, das zur Kommunikation mit anderen Vögeln oder zur Verteidigung seines Territoriums genutzt wird.
Brutverhalten
Die Brutzeit des Feldsperlings beginnt im Frühling, typischerweise im April, und dauert bis Juni. Der Feldsperling nistet oft in Bäumen, Sträuchern, in Höhlen oder in Nischen von Gebäuden, aber auch in Nistkästen:
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Nest: Das Nest des Feldsperlings ist meist aus trockenen Gräsern, Wurzeln, Moos und Federn gebaut. Es wird häufig in dichten Sträuchern oder Hecken, aber auch in Dachnischen oder anderen geschützten Bereichen errichtet.
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Eier: Das Weibchen legt 4–7 Eier, die etwa 10 bis 14 Tage lang bebrütet werden. Die Eier sind meist blassgrau oder grünlich mit kleinen dunklen Flecken.
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Jungvögel: Nach dem Schlüpfen werden die Jungvögel intensiv von beiden Eltern gefüttert, bis sie nach etwa 14–18 Tagen das Nest verlassen können.
Bestand in Deutschland
Der Feldsperling ist in Deutschland weit verbreitet, aber aufgrund der Veränderungen in der Landwirtschaft und dem Verlust an Heckenlandschaften und traditionellen Lebensräumen ist der Bestand in den letzten Jahren rückläufig. Trotz dieser Rückgänge ist der Feldsperling immer noch häufig in ländlichen Gebieten anzutreffen. Die Population wird auf etwa 2 bis 3 Millionen Brutpaare geschätzt.
Faszinierende Fakten über den Feldsperling
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Der Feldsperling ist ein sehr sozialer Vogel, der häufig in kleinen Gruppen oder Schwärmen lebt, besonders außerhalb der Brutzeit.
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Obwohl er ähnliche Lebensräume wie der Haussperling nutzt, ist der Feldsperling weniger an den Menschen gebunden und bevorzugt offene Landschaften und dichte Sträucher.
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Der Feldsperling ist im Vergleich zum Haussperling scheuer und weniger anpassungsfähig an städtische Umgebungen.