
Haussperling
Der Haussperling (Passer domesticus), auch Spatz genannt, ist eine der am weitesten verbreiteten und bekanntesten Vogelarten in Deutschland und weltweit. Mit seinem geselligen Wesen und seiner Anpassungsfähigkeit findet man ihn in Städten, Dörfern und landwirtschaftlichen Gebieten. In diesem Artikel erfährst du alles über das Aussehen, den Lebensraum, die Nahrung und das Verhalten dieses charmanten Vogels.
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Aussehen und Identifikation
Der Haussperling ist ein kleiner, kompakter Vogel mit einer Körperlänge von etwa 14–16 cm und einer Flügelspannweite von 21–25 cm. Seine charakteristischen Merkmale sind:
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Männchen: Graue Kopfplatte, schwarze Kehle, braune Rückenfedern mit schwarzen Streifen und eine helle, beige Unterseite.
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Weibchen: Unauffälliger gefärbt mit einem durchgehend braun-beigen Federkleid und einer hellen Augenbrauenlinie.
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Schnabel: Kräftig und kegelförmig, perfekt für das Knacken von Samen.
Lebensraum und Verbreitung
Der Haussperling ist fast überall auf der Welt anzutreffen und kommt in verschiedenen Habitaten vor:
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Städte und Dörfer, besonders in der Nähe von Menschen
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Bauernhöfe, Ställe und Scheunen
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Parks und Gärten mit Sträuchern und Hecken
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Seltener in dichten Wäldern oder unberührten Naturlandschaften
Er meidet Gebiete mit dichten, geschlossenen Wäldern und bevorzugt offene, vom Menschen geprägte Landschaften.
Ernährung
Der Haussperling ist ein Allesfresser mit einer Vorliebe für pflanzliche Nahrung. Sein Speiseplan umfasst:
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Samen und Getreide: Hauptbestandteil der Nahrung, besonders im Winter.
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Insekten und Larven: Wichtige Eiweißquelle während der Brutzeit.
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Essensreste: In Städten oft an Futterstellen oder auf Straßen zu finden.
Gesang und Rufe
Der Haussperling ist kein besonders melodischer Sänger, sondern kommuniziert mit einfachen, wiederholten „Tschilp“-Rufen. In Kolonien hört man oft ein lebhaftes Gezwitscher, das zur sozialen Interaktion dient.
Brutverhalten
Die Brutzeit beginnt im Frühjahr und kann sich bis in den Spätsommer erstrecken. Haussperlinge bauen ihre Nester:
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In Mauerspalten, Dachrinnen und Gebäudenischen
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In Bäumen und dichten Hecken
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In speziell angebrachten Nistkästen mit einem Einflugloch von 32–35 mm Durchmesser
Ein Weibchen legt pro Brut 4–6 Eier, die etwa 11–14 Tage bebrütet werden. Die Nestlinge verlassen nach rund 14–16 Tagen das Nest.
Faszinierende Fakten über den Haussperling
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Haussperlinge leben oft in Gruppen und bilden große, laute Schwärme.
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In Städten suchen sie gezielt nach menschlicher Nahrung und haben sich an urbane Lebensräume perfekt angepasst.
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Sie sind standorttreu und bleiben ihr Leben lang in ihrem gewohnten Gebiet.
Bestand in Deutschland
Der Haussperling ist mit rund 3,5–5 Millionen Brutpaaren eine der häufigsten Vogelarten Deutschlands. Er stellt etwa 5–6 % der heimischen Singvögel dar. In manchen Regionen sind jedoch Bestandsrückgänge zu verzeichnen, insbesondere durch moderne Architektur ohne Nistmöglichkeiten.